Nicht wenige Golfbegeisterte möchten ihr Hobby auch im Urlaub genießen, wo sich eine noch entspanntere Atmosphäre und angenehmes Klima positiv auf die Spielfreude auswirkt. Wer jedoch stets seine eigene Ausrüstung mit in den Urlaub genommen hatte, wird in den letzten Jahren auf Flugreisen sicher eine Wandlung bemerkt haben: Viele der größeren wie auch kleinen Airlines haben die Klientel der Golfer als neue Einnahmequelle entdeckt und legen für die Mitnahme des Golfgepäcks bei den Gebühren nicht kleinlich fast jährlich zu.
Aufpreispauschalen von 50 , 65 oder gar 70 Euro für die Kurz- und Mittelstrecke wie etwa in den Mittelmeerraum oder auch noch mehr auf Langstrecken sind fast zur Regel geworden – und das wohlgemerkt pro Streckenabschnitt und Person. Kein Wunder also, dass nun zunehmend Schlägerverleiher direkt an den Flughäfen oder in der Nähe ihre Dienste anbieten, denn sparen möchte ja fast jeder und der Urlaub ist schon teuer genug.
Angeboten wird die Möglichkeit, sich ganze Schlägersätze samt Bag auf Zeit zu mieten. Je nach Anbieter bewegen sich die Preise für einen Satz mit 12 bis 14 Schlägern mitsamt Bag bei 35 bis 60 Euro pro Woche – Teile einer Woche werden meist voll berechnet. Der Mietpreisunterschied erklärt sich aus der Aktualität und der Qualität, sodass etwa brandneue Modelle weiter oben angesiedelt sind. Wer seinen Reisezeitraum schon kennt, sollte die Schläger möglichst frühzeitig reservieren oder buchen, denn zur golferischen Hauptsaison kann es sonst bei der Verfügbarkeit eng werden. Die Vermieter bestehen bei einer Buchung über das Internet meist auf Sofortzahlung mittels Kreditkarte oder Onlinezahlsystem.
Trotz der Begeisterung über diese neuen Möglichkeiten sollte das Kleingedruckte nicht nur überflogen und besser schon im Vorfeld hinterfragt werden: Was passiert bei Verlust oder Diebstahl des geliehenen Schlägersatzes, wer steht bei Schlägerbruch ein? Im schlimmsten Fall berechnet der Anbieter nämlich den marktüblichen Preis für die Neubeschaffung des Equipments, was bei einem Driver schon einmal 400 Euro ausmachen kann. Um diese Gefahren finanziell zu minimieren, empfiehlt sich der Abschluss einer Zusatzversicherung beim Vermieter, falls diese angeboten wird. Es würde an Leichtsinn grenzen, hier sparen zu wollen, denn für beispielsweise moderate 7 Euro pro Anmietzeitraum werden defekte Schläger meist nicht in Rechnung gestellt und abhanden gekommene oder gestohlene Schläger nur anteilig berechnet.
Vorteile einer Schlägermiete am Zielort sind eingesparte Transportkosten bei der Fluggesellschaft und weniger Schlepperei auf dem und zum Flughafen. Auch die Angst, dass am Zielflughafen die Schläger einmal nicht auf dem Transportband liegen und so der Urlaub gleich mit schlechter Laune beginnt, entfällt ebenfalls. Stets aktuelle Schlägermodelle spielen zu können hat zudem noch seinen Reiz. Wer sich jedoch auf dem Golfplatz nur mit seinem eigenen Schlägersatz richtig wohlfühlt, ist sicher besser beraten, die eigene Ausrüstung mitzunehmen.
Und, bei allem Enthusiasmus: Unbedingt günstiger ist eine Anmietung real betrachtet auch nicht. Wer einen zweiwöchigen Urlaub (wie etwa nach Spanien oder Portugal) antritt und sich für diesen Zeitraum die Schläger vor Ort leiht, zahlt auch um die 100 bis 120 Euro an Mietgebühren – was eben etwa genau dem Betrag für den Transport des eigenen Equipments per Flugzeug entspricht. Achtlos umgehen kann man mit dem fremden Eigentum auch nicht, sondern sollte es behandeln wie das Eigene. Sonst kann günstig letztendlich auch teurer werden.
Illustration: Thomas Klages
Ist schon eine sehr praktische Alternative, bevor man die ganze Ausrüstung mitschleppt und dann dafür am Flughafen noch Gebühren zahlt. So spart man sich nicht nur etwas Geld, sondern auch das Geschleppe. Allerdings spiele ich nicht gerne mit fremder Ausrüstung. Das ist mein einziger Kritikpunkt!
Im Endeffeckt lohnt es sich auch nur dann eine Ausrüstung zu leihen, wenn man auch wirklich jeden Tag spielt m. M. n.
Naja, ausprobieren kann man es ja. Hoffentlich ist die Leihausrüstung dann auch in einem Top-Zustand ;-)
LG,
Anni von Golfschläger/a>
Hi, Anni.
Danke für deinen Kommentar! Klar ist die Idee im Grundsatz gut – deshalb hatte ich darüber schon vor rund zwei Jahren an anderer Stelle geschrieben. Ich habe ja in meinem Text absichtlich keine Firmennamen nennen wollen, obwohl genau eine damit inzwischen recht bekannt wurde und das Filialnetz deutlich ausbaute. Mir gehts aber auch so, dass ich eher ungern mit „fremden“ Schlägern spiele und deshalb lieber meinen eigenen Kram mitschleppe – das hast du schon richtig ausgedrückt. Zwei Mal kam mein Reisebag bei Flügen auch nicht zeitgleich mit mir an, wobei das zum Glück auf den Rückflügen war.
Ich habe eben noch eine Air Berlin Service Card, die natürlich p.a. auch etwas kostet, aber den Golfschläger-Transport beinhaltet. Die läuft aber 1. im März aus und 2. werden wir in diesem Sommer nicht mit AB fliegen. Daher werde ich mir, für drei 18 Loch-Runden Spiel vor Ort innerhalb von zwei Wochen, das Bag samt Schlägern direkt im Club ausleihen. Das kostet im Sommer 10 Euro p.P. pro Runde und man bekommt fast nagelneue Callaways neuester Generation. Auch eine Alternative, wenn es der Club anbietet. Gruß, Thomas.