Kaffee war gestern: Golfen mit VcG und Tchibo

23. Februar 2015 | Von | Kategorie: golfnews

Die Tchibo GmbH ist für langjährige Golfer fast ein alter Bekannter. Das Unternehmen trat schon vor mehr als zehn Jahren in den Fokus von Golfinteressenten, als eine Mitgliedschaft in Kooperation mit dem Golf & Country Club Fleesensee angeboten wurde – und der dortige 9-Loch Platz sogar den Namen Tchibo Course erhielt. Vor etwa sechs Jahren gab es sogar komplette Schlägersets zum schlanken Preis direkt in den Filialen zu kaufen. Gelegentlich sind auch Golfaccessoires im Sortiment zu finden.

In Kooperation mit der VcG (Vereinigung clubfreier Golfspieler) bot Tchibo den Kunden bis zum 6. April 2015 (Ostermontag) im Onlinebereich eine Mitgliedschaft für jährlich 195 Euro an. Als Bonbon gab es obendrauf einmalig einen Greenfee-Gutschein über 80 Euro dazu.

Besser als ein Tchibo-Golfer?

Golfen mit Tchibo und VcG

Golfen mit Tchibo und VcG

Als Tchibo vor vielen Jahren die eingangs erwähnte Mitgliedschaftsform anbot, kreiste in den Golfclubs und in Golferkreisen sogleich der neue Begriff Tchibo-Golfer umher – und das in eher abwertender denn positiver Form. Solch einer Variante wurde fast das Erschleichen einer echten Mitgliedschaft in einem anerkannten Golfclub unterstellt. Natürlich war das Humbug. Die seinerzeit via Tchibo vermittelten Mitgliedschaften im G&CC Fleesensee waren korrekter Form, die Mitglieder erhielten auch einen der offiziellen Ausweise des Deutschen Golf Verbandes (DGV) in die Hand. Einziger Haken war damals, dass die Mitgliedschaft eben kein volles Spielrecht enthielt, wie es in den meisten anderen Golfclubs bei Vollmitgliedschaften üblich war.

Die kürzlich über Tchibo angebotene Mitgliedschaft in der Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV e.V. (VcG) mit Sitz in Wiesbaden war eine reine Vermittlungsleistung. Sie diente dazu – auch basierend auf den seit jeher geltenden Zielen der VcG – Menschen für den Golfsport zu gewinnen, die keine allzu hohen Investitionen tätigen und nicht gleich in einen Golfclub eintreten wollen. Auch Gelegenheitsspieler oder Vielreisende konnten sich als Zielgruppe angesprochen fühlen, denen eine Mitgliedschaft in einem wohnortnahen Club zu teuer ist oder unrentabel erschien.

Sicher gründete sich diese Vermarktungskooperation auch ein wenig aus der aktuellen Lage des Golfsports in Deutschland: Trotz diverser Kampagnen und Offensiven des Verbandes stagniert die Zahl der deutschen Golfspieler(innen) zunehmend – statt zu steigen.

Pseudo-Club ohne Golfplatz

Hat die Sache einen Haken, Mitglied in der VcG zu werden? Grundsätzlich nicht, denn die VcG hängt am Rockzipfel des Deutschen Golf Verbandes, gilt als überall anerkannt und hat für die meisten Golfanlagenbetreiber einen zumindest besseren Ruf als die sogenannten Fernmitgliedschaften.

Ein grundsätzliches Problem für Golfinteressenten gerade in Deutschland ist eben, dass die Mitgliedschaft in einem handicapführenden Golfclub Voraussetzung ist, um überhaupt gegen ein Greenfee auf hiesigen Golfplätzen spielen zu dürfen. Die VcG kann hier eine Alternative sein, obwohl sie selbst keinen eigenen Golfplatz vorhält und für den jährlichen Obulus von 195 Euro eigentlich nur eine Mitgliedschaft samt Vorgabenverwaltung bietet. Manch Clubbetreibern ist das ein Dorn im Auge und sie bestrafen Spielwillige mit einem VcG-Ausweis durch ein höheres Greenfee gegenüber Gastspielern aus echten Golfclubs. Doch recht fadenscheinige Begründung: Diese Golfer(innen) tragen nicht zum Erhalt und dem Ausbau der Golfinfrastruktur in Deutschland bei. Zumindest aber zahlen sie ja in Form von Greenfees das (Ab-)Nutzungsentgelt für den Platz …

Wem das jedoch egal ist – es gibt auch genügend deutsche Golfclubs ohne diesen ungerechten Strafaufschlag – der kann eine VcG-Mitgliedschaft als Einstiegsmöglichkeit oder Daueralternative durchaus in Erwägung ziehen und macht dabei nichts falsch.

Die durch Tchibo kürzlich vermittelte Mitgliedschaft in der VcG hatte, gegenüber eines regulären Eintritts in die VcG, nur einen einzigen Vorteil: den zusätzlichen Greenfee-Gutschein im Wert von 80 Euro. Der Link zur Unterseite der Tchibo-Website, auf der eine Mitgliedschaft samt Bonus-Gutschein erworben konnte, ist seit dem 7. April 2015 inaktiv.

Aber auch jetzt, nach Ablauf des genannten Angebotes, ist es natürlich möglich, direkt über die Website der VcG eine Mitgliedschaft anzustoßen. Sie verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn nicht bis zum 1. November vor Ablauf des Kalenderjahres schriftlich bei der Geschäftsstelle gekündigt wird. Innerhalb der Website werden natürlich auch weitere Fragen zur VcG geklärt sowie detailliertere Infos geboten.


Text: Thomas Klages, Abbildung: Tchibo GmbH

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