Es wunderte sich schon so mancher ausländische Golfspieler, mit dem ich in fremden Gefilden spielte und nebenher oder eher anschließend natürlich auch nette Konversation betrieb, warum es denn in unserem hochindustrialisierten und sportbegeisterten Lande in der Mitte Europas in Relation zur Zahl der Einwohner so wenige Golfspieler gäbe. Diese Frage kam mir schon auffällig häufig unter – besonders von Golfern aus dem Vereinigten Königreich oder den skandinavischen Ländern. Eine klare Antwort oder Erklärung konnte ich nie geben. Mitunter kam in mir das Gefühl auf, ich müsse als Anwalt fungieren und die eher spärlichen Zahlen deutscher Golfjünger umgehend selbst begründen oder gar rechtfertigen. So scheint also das Phänomen der hierzulande gesellschaftlich nicht recht etablierten ‚Sportart Golf‘ auch schon andernorts bekannt zu sein und wird mit ungläubigem Kopfschütteln zur Kenntnis genommen.
Volkssport Golf?
Persönlich bin ich der Ansicht, dass sich die Situation in Deutschland auch in Zukunft nicht prägnant ändern wird. Schwarzmaler! Stimmt nicht. Ich habe mich immer wieder diebisch gefreut, wenn ich wieder einen (Golf-)Unwissenden gefunden hatte, den ich mit Begeisterung über tolle Golfplätze, die gesundheitlich positiven Einflüsse des Spiels auf den Körper wie auch die Psyche oder nur den Spaß an der Sache volltexten konnte. Und trotzdem – reale Früchte getragen haben meine Bemühungen (fast) noch nie. Dabei freue ich mich doch über jeden, der zumindest einmal ausprobiert, „wie Golf denn geht“.
Golf ist ein aufstrebender Trendsport – oder eher – soll nach Aussagen einiger Verbände und Promoter ein Volkssport werden, der die Massen begeistert? Was ist denn eine Trendsportart? Drachenfliegen? Wakeboarding? Bike-Polo? Oder doch ganz einfach Fußball auf Sky schauen? Da ich aber in keinem Gremium der theoretischen Marktbeobachter an oberer Stelle von Golfverbänden sitze und überall auf der virtuellen Deutschlandkarte nur gepflegte grüne Wiesen mit ganz vielen fröhlichen Golfern aus dem ’normalen Volk‘ sehe, sondern sogar mit Menschen spreche: Deutschland ist kein Golfland und wird wohl auch in absehbarer Zeit keines werden. Daran ändern auch Martin Kaymer, Marcel Siem oder eine Caroline Masson nichts – die spielen nämlich (fast) unter Ausschluss der Öffentlichkeit, da die Turniere nur im Pay TV übertragen werden. Wer sich davon unabhängig machen möchte, verschafft sich Zugang zu mehr oder weniger legalen Internet-Streams und ist mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit selbst Golfer.
Die wohl größten Hemmnisse
Vorurteile: Es soll niemand versuchen, zu behaupten, der Golfsport in Deutschland würde durch die Allgemeinheit völlig vorurteilsfrei akzeptiert. Treffe ich auf mir vorher unbekannte Menschen und im Verlaufe des Gespräches kommt zufällig zur Sprache, dass ich in der Freizeit Golf spiele, tritt meist ein kurzer Moment der Stille ein. Kopfkino des Gegenübers. „Der spielt Golf?“ – „Das ist doch so teuer!“ – und: „Kann der sich das leisten?“ – „Will der wichtig wirken, ein Snob oder Entscheidungsträger sein?“ – „Das ist doch mächtig langweilig und nur für alte Leute.“ – „Arbeitet der nicht mehr? So viel Zeit, wie dazu nötig ist.“
Die Argumentationskette ist natürlich falsch. Das jedoch will niemand hören, dem Golf irgendwie fremd wie auch unbekannt oder suspekt ist und deshalb eine häufig von Grund auf ablehnende Haltung einnimmt, ohne Hintergründe zu kennen. In dieser Situation ist es mehr als sinnvoll, einfach das Thema zu wechseln. Wer nämlich beginnt, nach und nach die Pro’s des Golfsports aufzulisten, um Pluspunkte zu sammeln oder gar meint, sich rechtfertigen oder missionieren zu müssen, driftet schnell ab in Details, die ein Nichtgolfer kaum nachvollziehen oder schnell erfassen kann.
Diese pauschalen Voreingenommenheiten sind meiner Ansicht nach besonders in Deutschland sehr stark ausgeprägt. Von Kindheit an gewachsene Strukturen eines ganz normalen Massensports hat der Golfsport etwa in Großbritannien, den skandinavischem Ländern oder den USA. Wo die Kinder hierzulande Fußball spielen oder schwimmen, Klavier oder Schlagzeug erlernen, Cheerleader werden wollen, zum Tennis gehen oder schlicht der Playstation frönen – spielen die Kids der genannten Länder zwanglos mit großem Spaß an der Sache und ohne Kastendenken einfach Golf. Und das, obwohl es vielleicht gar nicht auf der Wunsch- oder Must-Do Liste der Eltern steht.
Etikette, Kleidung, Verhalten: Der Golfclub gibt in gewissen Grenzen vor, wie er sich seine Gäste (und Mitglieder) wünscht. Das ist gar nicht verwerflich, steht jedem Club frei und kann ganz klar als Hausrecht bezeichnet werden. So manchem Nicht-Golfer werden einige Eintritts- oder Besuchsvoraussetzungen spießig, komisch, unzeitgemäß, überzogen oder gar erzwungen vorkommen. Das Golfspiel weist aber, zusammen mit den einhergehenden Verhaltensweisen (Etikette), eine lange Tradition auf, die es doch schon zu respektieren gilt.
Möchten Mitglieder eines Golfclubs eher unter sich sein, ist das eben so und es sei ihnen gegönnt. Das ist vom Grundsatz her nicht automatisch mit Snobismus gleichzusetzen. Niemand würde wohl in das Vereinsheim der örtlichen Schützenbrüder und -schwestern stürzen und darauf pochen, dort auch einmal schießen zu dürfen, ohne dort Mitglied zu sein.
Ähnlich verhält es sich mit der Kleidung eines Gastspielers oder Clubmitgliedes: Auch hier gibt der Golfclub vor, wie er sich das Outfit der die Fairways und Clubhäuser bevölkernden Spieler(innen) wünscht. Sind eben keine Blue Jeans oder Cargohosen oder Shorts mit kurzen Strümpfen erwünscht, nur Shirts mit Kragen gefordert und richtige Golfschuhe Pflicht, muss auch das akzeptiert werden. Wer das nicht möchte, muss sich einen Platz suchen, auf dem diese Regelungen nicht greifen.
Auch wenn in der breiten Masse der Bevölkerung dem Golfspiel und Clubleben nach wie vor ein wohl (in Deutschland) ganz schwer auszumerzendes elitäres Klischee anhaftet, sind Alternativen gegeben. Durch über die Jahre deutlich gestiegenen Spielmöglichkeiten, also Golfplätze und -anlagen, hat sich ein breitbandiges Portfolio an Auswahlmöglichkeiten entwickelt. So gibt es Golfanlagen, auf denen kein Mindest-Handicap zum Spiel auf dem Platz gilt oder auch die Vorlage eines DGV-Ausweises verzichtbar ist. Weiterhin bildeten sich Gruppen von Golfern oder kleine Vereine, die lieber gern den Golfplatz ‚rocken‘ wollen. Kreischbunte Kleidung, die Flasche Bier im Bag, laute Musik beim Turnier – all dies ist auch heutzutage möglich, ohne einen Rausschmiss auf der betreffenden Golfanlage zu riskieren, wenn die das gern unterstützt. Als mögliche Beispiele hierzu seien die GolfPunk Tour (Turnierserie – www.golfpunk.de) genannt oder die immer nach Spaß suchenden Münchener GolfHeroes (www.golfheroes.de).
Kosten: Nicht selten wird, besonders über die einschlägigen Golfmedien oder das Thema gelegentlich aufwärmende Publikumsblätter, verbreitet, dass Golfspielen beispielsweise nicht mehr kosten würde als regelmäßig ein Fitnessstudio zu besuchen. Relativ unrichtig. Bei bundesweit agierenden Fitnesstempeln gibt es Jahresmitgliedschaften zu 15,90 Euro pro Monat, aber auch solche für 50 oder 65 Euro monatlich. Wer sich jedoch tiefer mit dem Thema des regelmäßigen Golfens befasst, wird schnell merken, dass solche Vergleiche hinken.
Golf ist und bleibt teuer, wobei ‚teuer‘ natürlich eine sehr relative Größe bezogen auf die eigene Einkommenssituation ist. Der ernsthafte Einsteiger benötigt einen Golfkurs oder Trainerstunden, eine Platzreife, meist eine Mitgliedschaft in einem Golfclub, die passende Ausrüstung wie Schläger plus Zubehör und Bekleidung, ein Auto samt Sprit (denn wer fährt schon mit dem Fahrrad oder Bus zum Golfplatz), einen eventuellen Partner mit Leidensfähigkeit aufgrund längerer Abwesenheiten vom trauten Heim – und sehr viel frei verfügbare Zeit.
Klar gibt es alternative Einstiegsmöglichkeiten wie etwa die VcG (Vereinigung clubfreier Golfspieler), Fernmitgliedschaften in seriöser oder auch ominöser Form, komplettes Golfequipment via ebay oder als Restposten aus der Vorsaison. Und doch: Golf zu spielen kostet Geld. Auch wer alles beisammen hat, muss für eine Golfrunde auf dem Platz einen Obulus entrichten („Greenfee“). Je nach Lage, Qualität, Ansehen oder Einschränkungen für Gäste gehen bei jeder gepflegten Runde etliche Euro über den Tisch der Clubrezeption. Die Wunscherfüllung nach der ein oder anderen Runde auf fremden Plätzen kostet eben Geld, wird aber früher oder später gehegt werden – wenn man nicht immer nur im möglichen Heimatclub unterwegs sein möchte.
Regelungswut: Ob es ein typisch deutsches Phänomen ist, alles bis ins feinste Detail hinein regeln und festlegen zu wollen, lasse ich mal dahingestellt. Verneint werden kann diese Annahme in jedem Falle nicht. Wie in jeder Sportart gelten auch beim Golfspiel Regeln. Diese jedoch sind auf dem ganzen Globus einheitlich (bis auf Nuancen zwischen den USA und dem Rest der Welt) und somit ausnahmsweise mal nicht auf deutschem ‚Mist‘ gewachsen.
Typisch Deutsch jedoch: Um auf einem „echten“ Golfplatz spielen zu dürfen, gelten überwiegend Mindeststandards wie etwa eine sogenannte Platzreife (Handicap 54) oder niedrigere Handicaps. Die Fertigkeiten und Kenntnisse zur Platzreife müssen in einem Platzreifekurs oder per einzelner Trainerstunden und anschließender Prüfung in Theorie und Praxis nachgewiesen werden. Handicaps oder Stammvorgaben kleiner als -36 können – je nach Talent oder Spielfertigkeiten – erst im Laufe der Zeit erreicht werden, nachdem an vorgabenwirksamen Turnieren teilgenommen wurde, die Unterspielungen (Verbesserungen) nach sich zogen.
Ist diese Hürde überwunden, geht es immer noch nicht los. In Deutschland ist es nahezu unausweichlich, einem dem DGV (Deutscher Golf Verband) angehörigen Golfclub beizutreten, um irgendwo in der Republik auf einem Golfplatz spielen zu dürfen. Das Mitglied erhält dann einen offiziellen und optisch einheitlich gestalteten Ausweis, mit dem der Nachweis erbracht werden kann, einem anerkannten Club anzugehören.
Der Bürokratie und dem schrägen Denken der Verbände sei Dank, dass eine Mitgliedschaft samt Ausweis ja auch noch differenziert betrachtet werden könnte. Seit 2009 existiert nun auch noch ein auf dem Ausweis aufbrachtes Hologramm (oder auch nicht), das die Art der Mitgliedschaft eines Golfers auch nach außen hin dokumentiert. Ob nun ein Golfclub an dieser nach wie vor als freiwillig ausgegebenen Ausweiskennzeichnung teilnimmt, ist ihm selbst überlassen. Für Golfer, ganz besonders im Ausland, ist die Art der Wertigkeit einer Clubmitgliedschaft durch die nur in Deutschland umgesetzten Kennzeichnungen bzw. Hologramme das typische Beispiel, wie mögliche Golfnovizen durch teils undurchsichtige Regelungen noch mehr verwirrt oder gar abgeschreckt werden können.
Zu diesem Thema schrieb ich im Jahr der Einführung einen längeren Artikel für ein Golfjournal aus dem Printbereich, der per Klick auf den folgenden Link als PDF-Dokument geöffnet werden kann: PDF – Gute Golfer tragen Gold
Der Sport: Nicht wenige halten Golf so gar nicht für einen ernstzunehmenden Sport, sondern setzen es vielmehr einem gemächlichen Spaziergang in den Weiten der Natur gleich. Dass es sich bei einem korrekten Golfschwung um einen der technisch schwierigsten Bewegungsabläufe im Sport überhaupt handelt, der eigentlich nur über langwierige Trainingssessions und Trainerstunden erlernt und optimiert werden kann, ist scheinbar den Wenigsten bekannt. Der Ausspruch „Ich kann’s jetzt!“ ist in diesem Kontext doch mehr als Utopie, Wunschdenken oder humorvolle wie leider auch selbstzermürbende Anmerkung zu verstehen. Wer eine Golfrunde über 18 Löcher spielt, legt über eine Zeitspanne von vier bis fünf Stunden eine Strecke von rund sechs bis neun Kilometern zurück. Ach ja – schwingen und schlagen muss der Spieler zwischendurch gelegentlich auch noch, sein Golfbag tragen oder ziehen ebenso. Ein nicht mehr ganz taufrischer Artikel, der aber etliche Aspekte des Golfsports näher beleuchtet, stammt vom Orthopäden Dr. Lemken und ist zu finden unter dem Link: Golf aus sportmedizinischer Sicht
Mitunter setzen Golfer, auffällig oft Männliche, den Begriff des eigenen (niedrigen?) Handicaps mit einem sportlichen Statussymbol gleich. Auch dieses Phänomen beobachtete ich, der ich schon sehr oft in meinem liebsten Golfziel Portugal mit Spielpartner(innen) anderer Nationalitäten unterwegs war, besonders in deutschen Gefilden. Die im Ausland wirklich nur sporadisch gestellte Frage zu Anfang der Golfrunde, wie denn das Handicap sei, beantworte ich gern mit „My wife is fine!“ – und ernte damit meist nur ein schelmisches Grinsen ohne weitere Nachfrage nach Zahlen. Das ist in Deutschland anders … meist verbissener. Und das mag ich nicht. Das eigene Handicap im Vorgabenstammblatt ist eine schlichte Zahl, die gar nicht unbedingt das wahre Spielvermögen abbilden muss. Weil ich inzwischen sehr selten vorgabenwirksame Turniere spiele, der Zeiteinsatz ist mir oft zu üppig, ist dieser Effekt sicher noch deutlicher. Der Spaß an der Sache steht im Vordergrund. Leider sieht das nicht jeder so unverkrampft und locker.
Zahlenspiele: Aktiv, passiv, Fernmitglieder
Die Zahlen der ja angeblich stets und immens weiter steigenden aktiven Golfer in Deutschland sind schöngeredet – eventuell auch, damit die zuständigen Entscheidungsträger nicht selbst die sicher nicht schlecht dotierten eigenen Jobs als überflüssig erachten müssen. Einer der ‚Bösewichter‘ und Dauerrivale des DGV ist wohl Heinz Wolters, der nunmehr das Drei Thermen Golfresort in Bad Bellingen betreibt. Was Herr Wolters sagt, hat einen so hohen Wahrheitsgehalt, dass es keiner hören will. In diesem Zusammenhang verweise ich gern auf seine Website und im Speziellen auf das Thema ‚Das Trojanische Pferd der Mitgliederentwicklung’ (in Deutschland).
Zu viele Eigengewächse – zu wenig echte Neulinge
Kinder von schon langjährigen Golfern sind es meist, die in den Jugendsparten der Golfclubs anzutreffen sind. Es ist ganz und gar nicht verwerflich, dass Eltern oder Großeltern ihre Nachkömmlinge an den Golfsport heranführen, wenn bei denen auch der Spaß an der Sache erkennbar ist. Klappt das ohne Drängen oder Zwang, sondern aus eigenem Antrieb: perfekt. Doch trotz etlicher Bemühungen wie etwa der im Jahr 2001 gestarteten Kampagne „play golf – start living“, damals sogar ausgezeichnet mit dem Deutschen PR-Preis in Bronze und heute in etwas anderer Form unter „play golf – have fun“ (www.playgolf.de) fortgeführt, sind es einfach zu wenige Menschen, die sich langfristig für das Erlebnis „Golf“ begeistern lassen.
Wer sich einmal die Werdegänge einiger jüngerer guter Amateur- und Berufsgolfer(innnen) ansieht, die auf den einschlägigen Profitouren oder oberen deutschen Golfligen aktiv sind, wird schnell feststellen, dass sie aus den auffällig oft immer gleichen in Deutschland hoch angesehenen und fördernden Golfclubs stammen – und werden den hier einleitenden Passus bestätigt sehen: Es sind fast durchgehend Kinder oder Enkel von eingefleischten Golfern, die damit schon seit der Kindheit verbunden waren. Es gab oder gibt regelmäßige Umfragen in der Bevölkerung, wie hoch denn das Interesse sei, eventuell mit dem Golfspiel zu beginnen. Laut der Verbände verbirgt sich im Volke eine immense Zahl an Menschen, die zu gern damit anfangen würde. Doch, wo sind diese ganzen Interessenten? Auf den Plätzen habe ich sie, zumindest offensichtlich, noch nicht getroffen …
Stetes Interesse der Publikumsmedien: Fehlanzeige!
Was bleibt bei der nicht golfaffinen Bevölkerung kurzzeitig (!) hängen, wenn es sich in den Medien um Golf dreht? Tiger Woods ist ein untreues Sexmonster, die finanziell sowie erstmal grundsätzlich fein gestellten Golfanlagen werden sogar von einer EEG-Umlage befreit, ein gewisser und vorher völlig unbekannter Deutscher namens Martin Kaymer siegt bei einem Major-Turnier (was auch immer das sein mag) oder Europas Spitzen-Golferinnen gewinnen sehr deutlich den Solheim Cup in den USA.
Ohne, dass mir Zahlen vorliegen, ist wohl davon auszugehen, dass ein Nicht-Golfer kaum Special Interest-Websites wie etwa golf.de, Golf Post oder Golf Time besuchen wird, um sich zu informieren. Wieso auch, wenn das Thema an sich nicht interessant oder gar beinahe wunderlich ist. In den breitbandigen großen Online-Magazinen kommt Golf meist nur in Gestalt eines bekannten vierrädrigen Großserienproduktes vor.
Und auch deshalb bekommt niemand etwas mit – von der theoretisch schönen Golflandschaft Deutschland. Erst recht nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, denn um die Profis bei Golfturnieren sehen zu können bleibt nur ein nicht ganz billiges Abo eines globaler agierenden, großen Pay TV-Senders …
Eines noch, liebe passionierte Golfer: Macht euch nichts vor wie auch ich es nicht tue. Wir „leben“ in unserer kleinen Golfwelt – auf den Golfplätzen, den kontextbezogenen Websites und Golfforen im Internet, am Fernsehgerät, in Shoppingportalen der Golfequipmentanbieter, beim zweiten und dritten Fachboden im heimischen Kleiderschrank, dem Clubaufkleber am Heck des Autos, in Gesprächen auf den Clubhausterrassen dieser Welt mit einem für Nicht-Golfer unverständlichen Sprachwortschatz. Wir sind wir, lassen uns diese Erlebnisse nicht nehmen und genießen jeden Moment. Jeder andere, der mit unserem Hobby nichts anfangen kann, wird wohl laufend nur den Kopf schütteln und nichts verstehen. Aber, das macht uns nichts aus …
Hinweis: Der obige Text ist aus rein subjektiver Sicht des Verfassers erstellt worden und soll natürlich kein unabänderliches Dogma darstellen. Es wurde nur versucht, einen relativ kurzen Abriss über die aktuelle Situation des Golfsports in Deutschland – in Fragmenten – abzubilden. Andere Meinungen sind willkommen, Kommentare natürlich ebenso. Vielen Dank!
Fotos: Thomas Klages
Abbildung Dresscode: Woodlands GC, Victoria (AU) – used with permission
Gut gebrüllt Löwe!!!
Danke Dir, Lars! ;-)
Es kommt ja auch immer drauf an, ws ein Club unternimmt um Nachwuchs zu bekommen. Ich hab schon gesehen, das Clubs viele Schnupperkurse, Anfängerkurse usw. anbieten. Gerade auch für Jugendliche und Kinder. Auch in einem Schülerferienprogramm hab ich schon Golfkurse für Kinder und Jugendliche gesehen. Andere Clubs machen dagegen garnichts. Da kommt dann halt auch nicht viel neues…
Hallo – erst heute habe ich den Beitrag „Golf in Deutschland: Und immer schön regeln …“ gelesen – er ist aber nach wie vor mehr als aktuell. Und…. er spricht mir aus der Seele.
Die im deutschsprachigen Mitteleuropa herrschende Reglementiersucht im Golfsport (allerdings nicht nur da) ist wirklich nicht zu überbieten. Und wenn der DGV-Präsident, Hans Joachim Nothelfer jetzt vom Reformbedarf beim Golfsport spricht , fragt man sich, was der denn noch alles ändern will! Etwa die von im angesprochen „Willkommenskultur“ ? – ich frage mich´wie soll die aussehen?
Auch „6-loch-Turniere“ oder „Longest-Drive-Contest“ – was sollen die denn ändern? Er glaubt doch nicht, dass mit solchen angeboten Golfer längerfristig an den Sport gebunden bleiben?!
Plötzlich soll es wieder eine Vereinfachung der Handicapberechnung – nachdem das,vor einigen Jahren eingeführte EGA Handicap-System für viel Ärger und Konfusion gesorgt hat!
Allein seine Aussage im Interview in der letzten Ausgabe von „Golf-Aktuell“: also ob jemand in Jeans auf dem Platz ist oder nicht – da interessiert mich persönlich nicht“ zeigt seine Geisteshaltung.
Ana Agle – golf4greyeagles.com
Herzlichen Dank für diesen umfangreichen Kommentar – mit aktuellem Bezug zu den Gedanken des DGV. // amgolfer
Guten Tag,
Vielen dank für diesen tollen Post, ich finde es auch sehr schade das es kaum junge Leute gibt die sich für diesen Sport interresieren. Mal schauen vielleich bekommt ja die Szene bald mal wieder ein Aufwind. Lg. Martin