Manch ein Nischenhersteller für Golfschläger kam … und ging auch wieder. Die bei der Markteinführung oftmals vollmundig versprochenen doch bisher nie dagewesenen Eigenschaften sollten die Golfer locken, neues Material zur Ausmerzung der eigenen Fehler zu kaufen. Irgendwie ging das Konzept aber nicht auf. Entweder war der tolle Materialmix aus der Weltraumforschung in den Geschäften so immens teuer, dass niemand bereit war, soviel Kohle für bis dato unbekannte Hersteller auf den Tisch zu legen. Oder die Tests in den einschlägigen Magazinen unterstrichen eben nicht die besonders hervorgehobenen Eigenschaften wie immense Fehlerverzeihbarkeit oder Längengewinn.
Der US-Konzern Liquidmetal Technologies war auch solch ein Kandidat. Technologisch auf dem höchsten Level agierend entwickelte die Firma sicher ganz tolle Materialien und neue Metallmixes für den industriellen Bereich mit Alleinstellungsmerkmalen. Doch leider lässt sich das nicht unbedingt 1:1 im Bereich ‚Golf‘ umsetzen. Versucht haben sie es aber und kamen mit dem Markennamen „Liquidmetal Golf“ auf den Markt. Im Jahre 2001 brachte Liquidmetal also einen Driver sowie Fairwayhölzer auf den Weltmarkt. Versprechen: Die Schlagfläche war kickaktiver als solche aus Stahl oder sogar Titan(ium) und sollte neben dem Dauerwerbeversprechen „Fehlerverzeihbarkeit“ mit extrem niedrigen Spinraten, Längengewinn und trotzdem Präzision ohne Ende glänzen. Das Schlagwort war „pure energy transfer“. Hörte sich gut an, doch kostete solch ein Driver damals rund 1.200 DM, also noch mehr als die High End-Klopfer von Callaway oder Taylor Made.
Weil der jedoch ziemlich schick aussah, ich vorher noch nie einen Driver hatte und er ein Jahr nach dem Marktlaunch nur noch ein Viertel der UVP kostete, kaufte ich ihn seinerzeit. Die immense Preisreduktion hätte mich jedoch nachdenklich stimmen müssen. Es war zwar kein richtiger Fehler – ich wusste ja nicht, ob ich des Schlägers oder meiner Unfähigkeit wegen damals damit slicte wie ein Driftkönig – aber nach vorn gebracht hatte es mich auch nicht. So ging der schicke Schläger, der noch kein Kopfvolumen eines Römertopfes hatte, seinen natürlichen Gang über ebay an den nächsten Gutgläubigen.
Vor einigen Tagen jedoch sah ich etwas erstaunt auf eine weit gestreute Pressemeldung, in der „Liquidmetal“ wieder im Zusammenhang mit Golfschlägern auftauchte. Huch? Die Threads in einigen US-Foren zum Thema Golfschläger und Liquidmetal rissen doch schon vor vielen Jahren ab. Aber nun wird alles gut: Liquidmetal hat sich jetzt mit iGolf Technologies Inc. zusammengetan, um der Golfwelt wieder einen technologischen Schub zu geben. Witzig an der Pressemeldung finde ich, dass die Parallelitäten in den Formulierungen und Schlagworten zum Jahr 2001 aber auch sowas von gegeben sind. Manchmal ist es aber vielleicht doch besser, bei seinem eigentlichen Kerngeschäft zu bleiben, in dem man laufend erfolgreich ist. Also auf ein Neues, Liquidmetal, und viel Glück.
ich beobachte die Story um LiquidMetal seit Apple Interesse an dem Material hat, laut tests soll das Material wirklich das halten was versprochen wird (Haltbarkeit , kratzunendfindlich, leicht)
Bisher aber noch nicht für die Masse aufgrund des Preises angekommen… Alles recht limitiert (Handys , Uhren)
Aber was kann aus LiquidMetal werden? Autos, Helme , Notebooks … ????
Warum hat es die Firma in vielen Jahren noch nicht geschafft?
Danke für den Interessanten Artikel…
liquid Metal ist ein interessantes Thema